Warum sind gentechnisch veränderte insektenresistente Pflanzen resistent gegen Insekten? Dies beginnt mit der Entdeckung des Gens für das insektenresistente Protein. Vor über 100 Jahren entdeckten Wissenschaftler in einer Mühle in einer kleinen Stadt in Thüringen ein Bakterium mit insektizider Wirkung und benannten es nach der Stadt Bacillus thuringiensis. Bacillus thuringiensis kann Insekten töten, weil es ein spezielles „Insekten-resistentes Bt-Protein“ enthält. Dieses Bt-Anti-Insekten-Protein ist hochspezifisch und kann nur an „spezifische Rezeptoren“ im Darm bestimmter Schädlinge (wie Schmetterlingen) binden, was zu einer Durchdringung und zum Tod der Schädlinge führt. Die Magen-Darm-Zellen von Menschen, Nutztieren und anderen Insekten (Nicht-Schmetterlingen) verfügen nicht über „spezifische Rezeptoren“, die dieses Protein binden. Nach dem Eintritt in den Verdauungstrakt kann das Anti-Insekten-Protein lediglich verdaut und abgebaut werden, ohne seine Funktion zu verlieren.
Da das Bt-Insektenschutzprotein für Umwelt, Mensch und Tier unschädlich ist, werden Bioinsektizide mit diesem Hauptbestandteil seit über 80 Jahren sicher in der Landwirtschaft eingesetzt. Mit der Entwicklung gentechnisch veränderter Technologien haben Züchter das Gen für das „insektenresistente Bt-Protein“ in Nutzpflanzen eingebracht und diese so ebenfalls insektenresistent gemacht. Insektenresistente Proteine, die zwar auf Schädlinge wirken, haben nach dem Eindringen in den Verdauungstrakt keine Wirkung mehr auf den Menschen. Insektenresistente Proteine werden vom menschlichen Körper genauso verdaut und abgebaut wie Milch-, Schweine- und Pflanzenproteine. Manche sagen, dass gentechnisch veränderte, insektenresistente Nutzpflanzen diese Artunterschiede ausnutzen, genau wie Schokolade, die von Menschen als Delikatesse angesehen, von Hunden jedoch vergiftet wird. Auch darin liegt der Kern der Wissenschaft.
Veröffentlichungszeit: 22. Februar 2022