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Indiens Agrarpolitik nimmt eine abrupte Wendung! Elf tierische Biostimulanzien werden aufgrund religiöser Streitigkeiten gestoppt.

Indien hat eine bedeutende Kehrtwende in der Regulierungspolitik erlebt: Das Landwirtschaftsministerium hat die Zulassung von elf Biostimulanzien tierischen Ursprungs widerrufen. Diese Produkte waren erst kürzlich für den Einsatz bei Nutzpflanzen wie Reis, Tomaten, Kartoffeln, Gurken und Paprika zugelassen worden. Die Entscheidung, die am 30. September 2025 bekannt gegeben wurde, erfolgte nach Beschwerden hinduistischer und jainistischer Gemeinschaften und unter Berücksichtigung religiöser und diätetischer Einschränkungen. Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein auf Indiens Weg zu einem kulturell sensibleren Regulierungsrahmen für landwirtschaftliche Betriebsmittel.

Die Kontroverse um Proteinhydrolysate

Das zurückgezogene zugelassene Produkt gehört zu einer der häufigsten Kategorien biologischer Stimulanzien: Proteinhydrolysate. Dabei handelt es sich um Gemische aus Aminosäuren und Peptiden, die durch den Abbau von Proteinen entstehen. Ihre Quellen können Pflanzen (wie Sojabohnen oder Mais) oder Tiere (darunter Hühnerfedern, Schweinegewebe, Rinderhäute und Fischschuppen) sein.

Diese elf betroffenen Produkte waren zuvor nach Genehmigung durch den Indischen Rat für Agrarforschung (ICAR) in Anhang 6 der „Düngemittelverordnung (Kontrolle) von 1985“ aufgeführt. Sie waren zuvor für die Anwendung in Kulturen wie Linsen, Baumwolle, Sojabohnen, Weintrauben und Paprika zugelassen.

Verschärfung der Regulierungsbehörden und Marktkorrektur

Vor 2021 unterlagen biologische Stimulanzien in Indien keiner formellen Regulierung und konnten frei verkauft werden. Dies änderte sich, nachdem die Regierung sie in die „Düngemittelverordnung“ aufnahm und Unternehmen verpflichtete, ihre Produkte zu registrieren und deren Sicherheit und Wirksamkeit nachzuweisen. Die Verordnung sah eine Übergangsfrist vor, die den Verkauf der Produkte bis zum 16. Juni 2025 erlaubte, sofern der entsprechende Antrag eingereicht wurde.

Bundeslandwirtschaftsminister Shivraj Singh Chouhan hat die unkontrollierte Verbreitung von Biostimulanzien scharf kritisiert. Im Juli erklärte er: „Rund 30.000 Produkte werden ohne jegliche Regulierung verkauft. In den letzten vier Jahren waren noch 8.000 Produkte im Umlauf. Nach der Einführung strengerer Kontrollen ist diese Zahl nun auf etwa 650 gesunken.“

Kulturelle Sensibilität und wissenschaftliche Überprüfung gehen Hand in Hand.

Der Entzug der Zulassung für Biostimulanzien tierischen Ursprungs spiegelt den Wandel in der Landwirtschaft hin zu ethischeren und kulturell angemesseneren Praktiken wider. Obwohl diese Produkte wissenschaftlich geprüft und zugelassen waren, widersprachen ihre Inhaltsstoffe den Ernährungs- und Religionsvorstellungen eines großen Teils der indischen Bevölkerung.

Es wird erwartet, dass dieser Fortschritt die Akzeptanz pflanzenbasierter Alternativen beschleunigt und die Hersteller dazu anregt, eine transparentere Rohstoffbeschaffung und Produktkennzeichnung einzuführen.

Nach dem Verbot tierischer Substanzen erfolgte ein Wechsel zu pflanzlichen Biostimulanzien.

Nachdem die indische Regierung kürzlich die Zulassung für elf aus Tieren gewonnene biologische Stimulanzien widerrufen hat, suchen Landwirte im ganzen Land nun nach ethischen und wirksamen, zuverlässigen Alternativen.

Zusammenfassung

Der Markt für Biostimulanzien in Indien entwickelt sich nicht nur in Bezug auf Wissenschaft und Regulierung, sondern auch hinsichtlich ethischer Anforderungen. Der Ausschluss tierischer Produkte unterstreicht die Bedeutung der Integration landwirtschaftlicher Innovationen mit kulturellen Werten. Mit zunehmender Marktreife könnte sich der Fokus auf pflanzenbasierte, nachhaltige Lösungen verlagern, um ein Gleichgewicht zwischen Produktivitätssteigerung und der Erfüllung öffentlicher Erwartungen zu erreichen.


Veröffentlichungsdatum: 14. Oktober 2025