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Irak kündigt Einstellung des Reisanbaus an

Das irakische Landwirtschaftsministerium hat aufgrund von Wasserknappheit die landesweite Einstellung des Reisanbaus angekündigt. Diese Nachricht löste erneut Besorgnis über Angebot und Nachfrage auf dem globalen Reismarkt aus. Li Jianping, Experte für die wirtschaftliche Stellung der Reisindustrie im nationalen modernen Agrartechnologiesystem und leitender Reisanalyst des Teams für Marktanalyse und -warnung für Agrarprodukte des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten, erklärte, dass die irakische Reisanbaufläche und der irakische Ertrag nur einen sehr geringen Anteil am weltweiten Reisanbau ausmachten, sodass die Einstellung des Reisanbaus im Land kaum Auswirkungen auf den globalen Reismarkt haben werde.

Zuvor hatten verschiedene Maßnahmen Indiens zum Reisexport zu Schwankungen auf dem internationalen Reismarkt geführt. Die neuesten Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vom September zeigten, dass der FAO-Reispreisindex im August 2023 um 9,8 % auf 142,4 Punkte gestiegen ist. Das entspricht einem Anstieg von 31,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und einem nominellen Höchststand seit 15 Jahren. Dem Unterindex zufolge lag der indische Reispreisindex im August bei 151,4 Punkten, was einem Anstieg von 11,8 % gegenüber dem Vormonat entspricht.

Die FAO erklärte, dass Indiens Notierung das allgemeine Indexwachstum vorangetrieben habe und darin Handelsstörungen widerspiegele, die durch die Exportpolitik Indiens verursacht worden seien.

Li Jianping erklärte, Indien sei der weltweit größte Reisexporteur und trage über 40 % der weltweiten Reisexporte. Daher würden die Exportbeschränkungen Indiens die internationalen Reispreise in gewissem Maße in die Höhe treiben und insbesondere die Ernährungssicherheit afrikanischer Länder beeinträchtigen. Gleichzeitig erklärte Li Jianping, das weltweite Reishandelsvolumen sei mit etwa 50 Millionen Tonnen pro Jahr überschaubar, was weniger als 10 % der Produktion ausmache und nicht leicht von Marktspekulationen beeinflusst werde.

Darüber hinaus sind die Reisanbaugebiete relativ konzentriert, und in Südostasien, Südasien und Südchina können zwei bis drei Ernten pro Jahr erzielt werden. Die Pflanzzeitspanne ist groß und es besteht eine starke Substituierbarkeit zwischen den wichtigsten Anbauländern und verschiedenen Sorten. Insgesamt sind die Schwankungen der internationalen Reispreise im Vergleich zu den Preisen für landwirtschaftliche Produkte wie Weizen, Mais und Sojabohnen relativ gering.


Veröffentlichungszeit: 28. September 2023