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Larvizide und adenozide Wirkung einiger ägyptischer Öle auf Culex pipiens

Mücken und von ihnen übertragene Krankheiten stellen ein zunehmendes globales Problem dar. Pflanzenextrakte und/oder -öle können als Alternative zu synthetischen Pestiziden eingesetzt werden. In dieser Studie wurden 32 Öle (in einer Konzentration von 1000 ppm) auf ihre larvizide Wirkung gegen Culex pipiens-Larven im vierten Larvenstadium getestet. Die wirksamsten Öle wurden anschließend hinsichtlich ihrer adultiziden Wirkung untersucht und mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) analysiert.
Mücken sind einalte Plage,Durch Mücken übertragene Krankheiten stellen eine zunehmende Bedrohung für die globale Gesundheit dar und gefährden mehr als 40 % der Weltbevölkerung. Schätzungen zufolge wird bis 2050 fast die Hälfte der Weltbevölkerung von durch Mücken übertragenen Viren bedroht sein.1 Culex pipiens (Diptera: Culicidae) ist eine weit verbreitete Mückenart, die gefährliche Krankheiten überträgt, die bei Menschen und Tieren schwere Erkrankungen und mitunter den Tod verursachen.
Die Bekämpfung von Krankheitsüberträgern ist die wichtigste Methode, um die Besorgnis der Bevölkerung über durch Mücken übertragene Krankheiten zu verringern. Die Bekämpfung von adulten Mücken und Mückenlarven mit Repellentien und Insektiziden ist der effektivste Weg, Mückenstiche zu reduzieren. Der Einsatz synthetischer Pestizide kann zu Pestizidresistenzen, Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken für Menschen und Nichtzielorganismen führen.
Es besteht ein dringender Bedarf an umweltfreundlichen Alternativen zu pflanzlichen Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen. Ätherische Öle sind flüchtige Bestandteile, die in vielen Pflanzenfamilien wie Asteraceae, Rutaceae, Myrtaceae, Lauraceae, Lamiaceae, Apiaceae, Piperaceae, Poaceae, Zingiberaceae und Cupressaceae vorkommen.14 Sie enthalten ein komplexes Gemisch aus Verbindungen wie Phenolen, Sesquiterpenen und Monoterpenen.15
Ätherische Öle besitzen antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften. Sie wirken zudem insektizid und können neurotoxische Effekte hervorrufen, indem sie bei Inhalation, Einnahme oder Aufnahme über die Haut physiologische, metabolische, verhaltensbedingte und biochemische Funktionen von Insekten beeinträchtigen.16 Ätherische Öle eignen sich als Insektizide, Larvizide, Repellentien und Insektenabwehrmittel. Sie sind weniger toxisch, biologisch abbaubar und können Insektizidresistenzen überwinden.
Ätherische Öle erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Bio-Produzenten und umweltbewussten Verbrauchern und eignen sich für städtische Gebiete, Wohnungen und andere ökologisch sensible Bereiche.
Die Rolle ätherischer Öle bei der Mückenbekämpfung wurde bereits diskutiert15,19. Ziel dieser Studie war es, die letale larvizide Wirkung von 32 ätherischen Ölen zu untersuchen und zu bewerten sowie die adenozide Aktivität und die Phytochemikalien der wirksamsten ätherischen Öle gegen Culex pipiens zu analysieren.
In dieser Studie erwiesen sich die Öle von Anopheles graveolens und V. odorata als am wirksamsten gegen adulte Mücken, gefolgt von T. vulgaris und N. sativa. Die Ergebnisse zeigten, dass Anopheles vulgare ein starkes Larvizid ist. Auch seine Öle können Anopheles atroparvus, Culex quinquefasciatus und Aedes aegypti bekämpfen. Obwohl Anopheles vulgaris in dieser Studie larvizide Wirkung zeigte, war es gegen adulte Mücken am wenigsten wirksam. Im Gegensatz dazu besitzt es adenozide Eigenschaften gegen Cx. quinquefasciatus.
Unsere Daten zeigen, dass Anopheles sinensis Larven hochwirksam abtötet, adulte Mücken jedoch weniger. Chemische Extrakte von Anopheles sinensis wirkten hingegen sowohl auf Larven als auch auf adulte Culex pipiens abstoßend. Der höchste Schutz (100 %) gegen Stiche nicht gesättigter weiblicher Stechmücken wurde bei einer Dosis von 6 mg/cm² erreicht. Darüber hinaus zeigte der Blattextrakt auch larvizide Wirkung gegen Anopheles arabiensis und Anopheles gambiae (ss).
In dieser Studie zeigte Thymian (An. graveolens) eine starke larvizide und adultizide Wirkung. Auch gegen Culex quinquefasciatus28 und Aedes aegypti29 wirkte Thymian larvizid. Bei einer Konzentration von 200 ppm zeigte Thymian eine larvizide Wirkung gegen Culex pipiens-Larven mit einer Mortalität von 100 %. Die LC25- und LC50-Werte zeigten keinen Einfluss auf die Acetylcholinesterase-Aktivität (AChE) und die Aktivierung des Entgiftungssystems, erhöhten jedoch die GST-Aktivität und senkten den GSH-Gehalt um 30 %.
Einige der in dieser Studie verwendeten ätherischen Öle zeigten die gleiche larvizide Wirkung gegen Culex pipiens-Larven wie Nigella sativa32,33 und Salvia officinalis34. Andere ätherische Öle wie Thymian (Triticum vulgare), Salvia officinalis, Citrus sempervirens und Acacia graveolens wiesen larvizide Wirkung gegen Mückenlarven mit LC90-Werten unter 200–300 ppm auf. Dieses Ergebnis kann verschiedene Ursachen haben, unter anderem, dass der Anteil der Hauptbestandteile je nach Herkunft und Qualität des Pflanzenöls, Empfindlichkeit des verwendeten Mückenstamms, Lagerbedingungen und technischen Gegebenheiten variiert.
In dieser Studie war Kurkuma weniger wirksam, aber seine 27 Komponenten wie Curcumin und Monocarbonylderivate von Curcumin zeigten eine larvizide Wirkung gegen Culex pipiens und Aedes albopictus43, und ein Hexanextrakt von Kurkuma in einer Konzentration von 1000 ppm über 24 Stunden44 zeigte immer noch eine 100%ige larvizide Wirkung gegen Culex pipiens und Aedes albopictus.
Ähnliche larvizide Wirkungen wurden für Hexanextrakte von Rosmarin (80 und 160 ppm) berichtet, die die Mortalität bei Culex pipiens-Larven im 3. und 4. Stadium um 100 % reduzierten und die Toxizität bei Puppen und ausgewachsenen Tieren um 50 % erhöhten.
Die phytochemische Analyse dieser Studie identifizierte die wichtigsten Wirkstoffe der untersuchten Öle. Grünteeöl ist ein hochwirksames Larvizid und enthält, wie in dieser Studie festgestellt wurde, eine große Menge an Polyphenolen mit antioxidativer Wirkung. Ähnliche Ergebnisse wurden bereits erzielt59. Unsere Daten legen nahe, dass Grünteeöl auch Polyphenole wie Gallussäure, Catechine, Methylgallat, Kaffeesäure, Cumarsäure, Naringenin und Kaempferol enthält, die zu seiner insektiziden Wirkung beitragen könnten.
Biochemische Analysen zeigten, dass das ätherische Öl von Rhodiola rosea die Energiereserven, insbesondere Proteine ​​und Lipide, beeinflusst30. Die Diskrepanz zwischen unseren Ergebnissen und denen anderer Studien könnte auf die biologische Aktivität und die chemische Zusammensetzung der ätherischen Öle zurückzuführen sein, die je nach Alter der Pflanze, Gewebestruktur, geografischer Herkunft, verwendeten Pflanzenteilen, Destillationsart und Sorte variieren können. Daher können Art und Gehalt der Wirkstoffe in den einzelnen ätherischen Ölen Unterschiede in ihrem gesundheitsfördernden Potenzial bedingen16.


Veröffentlichungsdatum: 13. Mai 2025