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Neue Insektizid-Bettnetze mit Doppelwirkung bieten Hoffnung im Kampf gegen Malaria in Afrika

Insektizid-Imprägnierte Netze (ITNs) sind in den letzten zwei Jahrzehnten zum Eckpfeiler der Malariaprävention geworden. Ihr weitverbreiteter Einsatz hat maßgeblich zur Vorbeugung der Krankheit und zur Rettung von Menschenleben beigetragen. Seit dem Jahr 2000 haben weltweite Malariabekämpfungsmaßnahmen, unter anderem durch ITN-Kampagnen, mehr als zwei Milliarden Malariafälle und fast 13 Millionen Todesfälle verhindert.
Trotz einiger Fortschritte haben malariaübertragende Mücken in vielen Gebieten Resistenzen gegen die üblicherweise in imprägnierten Moskitonetzen verwendeten Insektizide, insbesondere Pyrethroide, entwickelt. Dies verringert deren Wirksamkeit und untergräbt den Fortschritt in der Malariaprävention. Diese wachsende Bedrohung hat Forscher dazu veranlasst, die Entwicklung neuer Moskitonetze zu beschleunigen, die einen länger anhaltenden Schutz vor Malaria bieten.
2017 empfahl die WHO das erste insektizidbehandelte Bettnetz, das eine höhere Wirksamkeit gegen pyrethroidresistente Mücken bieten sollte. Dies war zwar ein wichtiger Fortschritt, doch sind weitere Innovationen erforderlich, um insektizidbehandelte Bettnetze mit Doppelwirkung zu entwickeln, ihre Wirksamkeit gegen insektizidresistente Mücken und ihre Auswirkungen auf die Malariaübertragung zu bewerten und ihre Kosteneffizienz einzuschätzen.
Dieses Bild wurde im Vorfeld des Welt-Malaria-Tages 2025 veröffentlicht und beleuchtet die Forschung, Entwicklung und den Einsatz von Netzen mit doppelter Insektizidbehandlung (DINETs) – das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit zwischen Ländern, Gemeinden, Herstellern, Geldgebern und einer Reihe globaler, regionaler und nationaler Partner.
Im Jahr 2018 starteten Unitaid und der Global Fund das Projekt „New Nets“ unter der Leitung der Coalition for Innovative Vector Control in enger Zusammenarbeit mit nationalen Malariaprogrammen und anderen Partnern, darunter der Malaria-Initiative des US-Präsidenten, der Bill & Melinda Gates Foundation und MedAccess. Ziel ist es, die Beweisführung und Pilotprojekte zu unterstützen, um den Übergang zu mit zwei Insektiziden behandelten Bettnetzen in Afrika südlich der Sahara zu beschleunigen und so der Pyrethroidresistenz entgegenzuwirken.
Die Netzwerke wurden 2019 erstmals in Burkina Faso und in den Folgejahren in Benin, Mosambik, Ruanda und der Vereinigten Republik Tansania installiert, um zu testen, wie die Netzwerke unter verschiedenen Bedingungen funktionieren.
Bis Ende 2022 wird das Projekt „New Mosquito Nets“ in Zusammenarbeit mit dem Global Fund und der Malaria-Initiative des US-Präsidenten mehr als 56 Millionen Moskitonetze in 17 Ländern in Afrika südlich der Sahara installiert haben, in denen Insektizidresistenzen dokumentiert wurden.
Klinische Tests und Pilotstudien haben gezeigt, dass Netze mit Insektiziden mit Doppelwirkung die Malariabekämpfungsraten im Vergleich zu Standardnetzen, die nur Pyrethrine enthalten, um 20–50 % verbessern. Darüber hinaus haben klinische Tests in der Vereinigten Republik Tansania und Benin gezeigt, dass Netze mit Pyrethrin und Chlorfenapyr die Malariainfektionsraten bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 10 Jahren deutlich senken.
Um den Einsatz und die Überwachung von Moskitonetzen, Impfstoffen und anderen innovativen Technologien der nächsten Generation zu intensivieren, sind kontinuierliche Investitionen in Programme zur Malariakontrolle und -ausrottung erforderlich. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Wiederauffüllung des Globalen Fonds und der Impfallianz Gavi.
Neben neuen Moskitonetzen entwickeln Forscher eine Reihe innovativer Mittel zur Vektorkontrolle, wie etwa Weltraumabwehrmittel, tödliche Köder für den Hausgebrauch (Gardinenstangenrohre) und gentechnisch veränderte Mücken.


Beitragszeit: 08.07.2025